Kongress-Tag 01 | 20. Juni 2023

Der erste Tag ist gefüllt mit spannenden Vorträgen zu aktuellen Themen aus dem Bereich Maschinensicherheit. Die Vorträge finden zum Teil in parallelen Foren statt. Ein Wechsel zwischen den Foren ist möglich. Nehmen Sie wichtige Erkenntnisse, Anregungen und Impulse mit in Ihren beruflichen Alltag. Am Abend erwartet Sie eine interessante Abendveranstaltung mit viel Raum zum Netzwerken!

09:00

Check-In & Begrüßungskaffee

10:00 – 10:15

Begrüßung

Dr. Arun Kapoor, Kongressleiter, Rechtsanwalt und Partner,
Noerr Partner­schafts­gesellschaft mbB

10:15 – 11:00

Die neue EU-Maschinenverordnung – Paradigmenwechsel für die Industrie?

Dr. Michael Ottmann, Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik - ZLS, Teamleiter „Notified Body“ in allen Richtlinien-/ Verord­nungsbereichen nach ProdSG

  • Grundlegende Neuerungen gegenüber der Richtlinie 2006/42/EG
  • Anforderungen an die Marktakteure
  • Konformitätsbewertungsverfahren

Nach intensiven Verhandlungen ist die Überarbeitung der Maschinen­richtlinie nun abgeschlossen. Trotz der Ablehnung durch DE, AT und BG wurde der Kompromiss­vorschlag im AStV angenommen.

Der Vortrag von Dr. Michael Ottmann setzt Sie bezüglich der neuen EU-MVO auf den aktuellen Stand. Die nun im Raum stehende Verordnung über Maschinen hält neben der Anpassung an den NLF auch selbstlernende Maschinen und einen neu gestalteten Anhang über Hoch-Risiko-Maschinen bereit.

11:00 – 11:45

Die neue EU-Maschinenverordnung – ein großer Wurf? Einordnung aus Perspektive der Wirtschaftsakteure

Dipl.-Ing. Thomas Kraus, Referent für Produkt- und Arbeitssicherheit ,
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

  • Anwendungsbereich
  • Pflichten der Wirtschaftsakteure, einschließlich die des Herstellers
  • Konformitätsbewertungsverfahren und prüfpflichtige Maschinen
  • Neue Sicherheitsanforderungen und wesentliche Veränderung

Der Vortrag von Thomas Kraus (VDMA) gibt einen Überblick zu den Neuerungen und Änderungen der EU-Verordnung Maschinenprodukte im Vergleich zur Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Dabei steht der Anwendungsbereich, die wesentliche Veränderung von Maschinen sowie die Konformitätsbewertungsverfahren im Fokus. Ein wichtiger Aspekt werden auch die geänderten Bestimmungen zur Prüfpflicht von Maschinen sein. Der VDMA hat das gesamte Gesetzgebungsverfahren von Anfang an intensiv begleitet, daher erhalten die Teilnehmenden auch einen Einblick, welche Verbesserungen im Vergleich zum Kommissionsvorschlag erreicht werden konnten.

11:45

Kaffee & Snacks | Fachausstellung und Erfahrungsaustausch

Beginn der parallelen Foren I + II

Das Prinzip ist einfach. Es finden immer zwei Vorträge parallel statt und Sie haben die Wahl!
So können Sie Ihr individuelles Kongress-Programm Zusammenstellen.

Im Livestream wird ausschließlich Forum I übertragen.

12:15 – 12:45

Forum I: Kombination aus Produkten und Teilen vs. Kombinationsprodukt: Wann ist die CE-Kennzeichnung erforderlich?

Jörg Ertelt, Geschäftsführer,
CE-AKADEMIE

  • Was ist ein Produkt?
  • Was ist ein Endprodukt?
  • Was ist eine Kombination von Produkten und Teilen und was ist ein Kombinationsprodukt?
  • Wann muss die CE-Kennzeichnung erfolgen und wann darf sie nicht erfolgen?

Nahezu alle Produkte sind eine Kombination aus Produkten und Teilen, aber nicht alle Kombinationen sind Kombinationsprodukte, die als Endprodukt der CE-Kennzeichnung unterliegen – was die Produkteinstufung nicht einfacher macht. Diese ist Voraussetzung für die Erfüllung regulatorischer Anforderungen, um ein Produkt verkehrsfähig zu machen. Im Vortrag von Jörg Ertelt wird das Thema anhand theoretische Überlegungen und praktischer Beispiele behandelt.

Forum II: Sicheres Betreiben von fahrerlosen Transportfahrzeugen und Transportsystemen im Verbund

Dr.-Ing. Manuel Schön, Product Management - Controller,
Pilz GmbH & Co. KG

  • CE-Kennzeichnung von fahrerlosen Transportfahrzeugen und Transportsystemen
  • Einzelmaschine oder Gesamtmaschine im Sinne der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
  • Ausblick auf die Anforderungen der neuen Maschinenprodukteverordnung

Dort, wo sich Mensch und fahrerloses Transportfahrzeug (FTF) den Arbeitsraum teilen, bestehen besondere Anforderungen an Sicherheitskonzepte. FTF, Mensch aber auch Transportfahrzeuge im Verbund müssen dabei reibungslos und ohne Gefahren im gleichen Umfeld agieren können. Dr. Manuel Schön spricht über die Anforderungen, die sich aus der Norm für fahrerlose Transportsysteme (FTS) / Autonome Mobile Roboter (AMR) – ISO 3691-4 – ergeben. Und er gibt einen Einblick über die sicherheitstechnischen Herausforderungen von fahrerlosen Transportsystemen. Sie erfahren aus erster Hand, was Hersteller bei der CE-Kennzeichnung von FTF beachten sollten, damit Betreiber und Integratoren diese im Verbund sicher betreiben können. Und weiter welchen normativen Hintergrund die Maschinenrichtlinie und nicht zuletzt die neue EU-Maschinenverordnung dazu bietet.

12:45 – 13:15

Forum I: RoHS Compliance im Maschinen- und Anlagenbau                

Joachim Bischof, Leitung Corporate Product Compliance,
Festo SE & Co. KG

  • Wie werden Maschinen und deren Komponenten unter der RoHS-Richtlinie gesehen?
  • Welche Verfahren sind anzuwenden?
  • RoHS außerhalb der EU

Die RoHS-Richtlinie 2011/65 beschäftigt sich mit der Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Dem Hersteller von elektrisch betriebenen Maschinen oder unvollständigen Maschinen stellt sich die Frage, inwieweit sein Produkt der RoHS-Richtlinie unterliegt und wie er seine Lieferkette dahingehend absichert, um die Konformität erklären zu können.

Forum II: Haben Maschinensicherheit und Obsoleszenz-Management Gemeinsamkeiten?

Martin Steinleitner, Syliom Unter­nehmens­beratung Dr. Heinbach, Steinleitner & Partner, International Institute of Obsolescence Management - IIOM, CTO

  • Was ist Obsoleszenz-Management
  • OM-Prozess nach IEC 62402:2019
  • Proaktives Life Cycle Management
  • Resilienz und Nachhaltigkeit für besseres Business

Auf den ersten Blick scheinen Maschinensicherheit und proaktives Obsoleszenz-Management (OM) nicht viel gemein zu haben. Auf den zweiten Blick wird klar, dass Abkündigungen und unsichere Supply Chains große Auswirkungen auf die Maschinensicherheit haben können. Diese aktiv zu managen und die OM-Prozesse zu vernetzen, versetzt ihr Unternehmen in die Lage, auf solche Eventualitäten schnell und flexibel zu reagieren. Darüber hinaus lernen sie ein internationales Netzwerk kennen, dass in regelmäßigem Austausch zu diesen Problemen steht und Lösungen diskutiert.

13:15 – 14:45

Geführte Tour durch die Fachausstellung & Mittagessen

14:45 – 15:15

Forum I: Post-Brexit: Supply of Machinery (Safety) Regulations 2008 vs. EU-Maschinenverordnung – Fallstricke für die Industrie

Dipl.-Ing. (FH) Michael Loerzer, Managing Director Regulatory Affairs Specialist, Globalnorm GmbH

  • Aktuell geltende UK-Regelungen für Maschinenbauer
  • Insbesondere: The responsible persons
  • Wie wird UK mit der neuen EU-Maschinenverordnung umgehen?
  • Praxisprobleme „harmonisierte Normen“ versus „designated standards“

Im Vortrag von Michael Loerzer werden die geltenden UK-Rechtsvorschriften nebst den Übergangsregelungen (bis 31.12.2024) der neuen EU-Maschinenverordnung gegenübergestellt. Hier insbesondere die neuen Schutzziele wie Cybersecurity. Auch die EU-Normungsverordnung 1025/2012 wurde durch die VO 2022/2480 geändert und hat Auswirkungen auf die europäische Normung und somit auch auf die „designated standards“.

Forum II: Jetzt auch noch Industrial Security – welche Anforderungen Hersteller nach der neuen EU-Maschinenverordnung (MVO) umsetzen müssen

Torsten Gast, Leiter des Competence Center Services,
PHOENIX CONTACT Deutschland GmbH

  • Was versteht die MVO unter „Verfälschung“?
  • Welche Anforderungen müssen umgesetzt werden?
  • Was bedeuten die Anforderungen aus technischer Sicht?

Torsten Gast vermittelt den Teilnehmern, wie die neue EU-Maschinenverordnung das Thema Security einordnet und was damit technisch im Detail gemeint ist. Dabei werden die Unterschiede zwischen IT- und OT-Security aufgezeigt. Weiterhin werden die genauen Anforderungen technisch erläutert und abschließend Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei wird auch auf die unterschiedlichen Zielgruppen Hersteller und Betreiber im Kontext zu den Anforderungen eingegangen.

15:15 – 15:45

Forum I: Funktionale Sicherheit – Änderungen an ISO 13849-1 (PL) und IEC 62061 (SIL)

Thomas Bömer, Bereichsleiter „Intelligente technische Systeme und Arbeitswelt“,
Institut für Arbeitsschutz - IFA

  • Ergebnisse der Überarbeitung der beiden generischen Normen zur funktionalen Sicherheit im Maschinenbereich im Detail
  • ISO 13849-1 und IEC 62061 im Kontext der 3-Stufen-Methode zur Risikominderung
  • Auswirkungen auf die Konstruktion sicherer Maschinensteuerungen

ISO 13849-1 und IEC 62061 stellen für den Maschinenbereich die wichtigsten Normen zur funktionalen Sicherheit dar. Nachdem die Arbeiten für eine Zusammenlegung der beiden Normen nicht erfolgreich waren, wurden beide Normen im Rahmen der üblichen „Maintenance“ überarbeitet. Die Ergebnisse liegen nun vor und zeigen einerseits inhaltliche Annäherungen, andererseits deutliche Unterschiede was z.B. den Einsatz von Standardkomponenten oder die Anforderungen zu Software und elektromagnetischer Störfestigkeit angeht.

Forum II: Digitale Betriebsanleitung nach der neuen EU-Maschinenverordnung (MVO) – wie lässt sich das umsetzen?

Dieter Gust, Selbstständiger Trainer und Berater für Technische Dokumentation,
GustDesign

  • Die "digitale" Betriebsanleitung: von der verteilten PDF-Datei bis hin zur Smart-Information-Anwendung
  • Welche Freiheiten beim Verteilen digitaler Anleitungen gab es nach der bisherigen Maschinenrichtlinie?
  • Welche der verschiedenen digitalen Anleitungsklassen sind von der neuen EU-MVO betroffen?
  • Viele Prozesse der Technik-Dokumentation beim Hersteller müssen angepasst werden. Welche sind das im Einzelnen?
  • Wo liegen die hauptsächlichen Schwerpunkte bei der Anpassung, die wirklich Arbeit machen?

Die lange Geburtsphase der neuen EU-Maschinenverordnung war von Unsicherheit für Produkthersteller und Inverkehr-Bringer geprägt. Bis zuletzt war unklar, was sich die endgültige MVO für die Technik-Dokumentation einfallen lassen würde. Viele Aspekte der Verordnung haben Einfluss auf die Prozesse in der Technik-Redaktion, betroffen sind auch benachbarte Unternehmensabteilungen. Besondere Erwartungen werden dabei an Neuregelungen zum Verteilen von Externer Technischer Dokumentation in digitaler Form gestellt. Für Hersteller ist es wichtig, eine Vorstellung dazu zu bekommen, was sich in Zukunft genau für die Digitale Betriebsanleitung ändern wird, inwieweit nun (endlich) Freiheit beim Verteilen besteht. Oder auch nicht.

15:45 – 16:15

Kaffee & Snacks │ Fachausstellung und Erfahrungsaustausch

16:15 – 17:00

KI und Cybersecurity – Neuer Rechtsrahmen für den Maschinen- und Anlagenbau

Dr. Torsten Kraul, Rechtsanwalt, Partner und Co-Head der Praxisgruppe Digital Business von Noerr,
Noerr Partner­schafts­gesellschaft mbB

  • AI Act (The Artificial Intelligence Act)
  • KI-Haftung
  • BSI / IT-Sicherheitsgesetz 2.0
  • Vertragsgestaltung

Der Vortrag von Dr. Torsten Kraul beleuchtet die praktischen und vertraglichen Gestaltungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Cybersecurity. Dabei sollen insbesondere folgende Fragen untersucht werden:

  • Welche Anforderungen bringt der AI Act?
  • Wer haftet für fehlerhafte KI-Entscheidungen?
  • Wie lässt sich Künstliche Intelligenz in Zukunft rechtssicher einsetzen?
  • Was sind die rechtlichen Anforderungen an IT-Sicherheit?
  • Was sind die rechtlichen Folgen mangelnder IT-Sicherheit?
  • Welche Best Practices haben sich in der praktischen und vertraglichen Gestaltung durchgesetzt?
17:00 – 17:15

Zusammenfassung des 1. Kongresstages / Q&A-Runde

Dr. Arun Kapoor, Kongressleiter, Rechtsanwalt und Partner,
Noerr Partner­schafts­gesellschaft mbB

18:30 – 21:30

EINLADUNG ZUM GEMEINSAMEN ABENDESSEN — SEIEN SIE UNSER GAST!

Ab 19:30 Uhr: Exklusive Abendveranstaltung im hoteleigenen Restaurant "Europa"

Im Anschluss an den ersten Kongresstag laden wir Sie zu einem gemütlichen Abend inklusive einer Vortragsshow im hoteleigenen Restaurant "Europa" ein.

Dr. Oliver Tissot, Lachverständiger, Kreativ-Kontor
Wichtiges auf den Punkt gebracht.
Eine merkwürdige Zusammenfassung, die Highlights humorvoll präsentiert.

Nutzen Sie unser Event zum ausgiebigen Netzwerken und Genießen gemeinsam mit den Referenten und Teilnehmern.